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name und Schwarz ein Beiname, den man dem Konstantin Angelysen gegeben hatte, weil er sich mit geheimen Künsten befaßte.
Die Chinesen oder. die Araber hatten schon vor tausend und mehr Jahren^ einen Stoff wie Pulver; sie benützten ihn jedoch nicht zum Fortschleudern von Geschossen, sondern nur zu Feuerwerken.
, Die Erfindung des Berthold Schwarz hat aber gerade darin ihre größte Bedeutung, daß sie in der Kriegführung angewendet wurde. _ Schon vor dem Jahre 1400 hatte man gelernt, Kationen zu gießen und selbst Handfeuerwaffen zu verfertigen. Das meiste und beste Geschütz hatten damals die deutschen •Keich^ltüdte, besonders Ulm und Nürnberg. Die Kanonen hatten oft sonderbare, spaßhaft klingende Namen, wie „die faule Grete", „die lange Singerin" u. a. Die groben Geschütze waren anfangs sehr plump und schwerfällig; ihr Schuß war auch nicht besonders sicher, zumal da man lange Zeit keine gegossenen Eisenkugeln, sondern notdürftig runde Steinstücke schoß; überdies war für ihre Bedienung eine viel größere Zahl von Menschen, Pferden und Wagen notwendig als heutzutage. Aber ihre Gewalt war die hundertfache gegenüber den früher gebrauchten Wurfmaschinen, und die festesten Mauern der damaligen Städte und Burgen hielten ihnen nicht lange stand. In der Feldschlacht gab dem Feuergewehr gegenüber nicht mehr der ritterliche Mut allein den Ausschlag; der Eisenpanzer schützte nicht gegen die verheerende Wirkung der Kanonenkugeln. Man mußte darum aus eine andere Kampsesweise bedacht sein. Es wurde eine größere Anzahl Truppen ins Feld geführt; weil aber aus den Lehensmannen keine großen Heere gebildet werden konnten, mußte man Kriegsleute um Sold halten. Dies waren hauptsächlich Fußtruppen, die sogenannten Landsknechte, die am meisten in der Schweiz und in Süddeutschland angeworben wurden. Ihnen war der Krieg nicht mehr ein Ehrendienst für das Vaterland, sondern ein Handwerk, und sie dienten darum dem, der sie am besten bezahlte, heute dem deutschen Kaiser und morgen seinem Feinde, dem Könige von Frankreich. Die Reiterei hatte in der Schlacht feinen großen Wert mehr, und infolgedessen verfiel das Rittertum nach und nach gänzlich. Damit verschwand auch die alte Treue, welche die Krieger mit ihren Kriegsherren und den deutschen Adel mit dem Kaiser verbunden hatte.
2. Die Buchdruckerknnst.
Um das Jahr 1435 kam ein vornehmer Mann mit Namen Johannes Gensfleisch zum Gutenberg aus Mainz nach Straß-
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138
Deutsche Geschichte im Mittelalter.
da an liegt die Verwaltung der Stadt in den Hnden des Rates, der fr den Bau und die Unterhaltung der Stadtmauern, fr die Kriegs-tchtigkeit des nach Znften geordneten Heeres zu sorgen, Recht und Ge-richt wahrzunehmen hat. Um ihre Geldbedrfnisse zu befriedigen, fhrten die Städte schon frh neben direkten Steuern das Ungeld, die Akzise, ein und gingen damit den Fürsten voraus. Den Glanz und Reichtum uufrer alten Städte bringen noch heute ihre stolzen Bauten, Rathuser, Zunfthuser, Brunnen und Denkmler zum Ausdruck, vor allem die wundervollen Kirchen, die wie die Mnster zu Straburg, Freiburg und Ulm, die Dome zu Speyer, Worms und Cln ihre Ausfhrung in erster Linie der Tatkraft ihrer Brger verdanken.
In der Mitte des 14. Jahrhunderts erstarkten die Znfte und for-derteu einen Anteil an den Ratsstellen fr sich. In der Regel warfen sie den Patriziern Unterdrckung der Armen und ungerechte Verwaltung des Stadtsckels vor. Ganz Deutschland ergriff damals diese Bewegung; sie wurde in verschiedener Weise durchgekmpft; hier gelang eine Einigung ohne Blutvergieen, dort wurden in den Straen schwere Schlachten ansgesochten (wie 1332 in Straburg), und der Sieger nahm grausame Rache an dem Besiegten. Bald wurden die Geschlechter ganz verdrngt, bald behaupteten sie sich, am hufigsten aber wurde den Znften irgendein Anteil an der Verwaltung der Stadt eingerumt. Doch ist eine gerechtere Verteilung der Lasten nur selten eingetreten, auch da nicht, wo die Znfte den vollen Sieg erfochten. In der Regelung der Verhltnisse zu den Nachbarn dagegen zeigten sich die Znfte kurzsichtiger als die Geschlechter, und durch ihre Bekmpfung des sich auf groe Geldmittel sttzenden Grohandels trugen sie dazu bei, da der deutsche Kaufmann die Mrkte, die er lange beherrscht hatte, schlie-lich an das Ausland verlor.
73. Die Ritter. (Vgl. S. 107.)
Hinter Fürsten und Stdten trat das Rittertum an Bedeutung zurck. Zwischen die ausstrebende Macht beider hineingestellt, sah es sich bald ganz in die Verteidigung gedrngt und gentigt, Bndnisse zu schlieen, um sich nur zu behaupten.
Auf dem Gebiete der Kriegfhrung wurde es durch das aufkommende Sldnertum in den Hintergrund gedrngt. 1315 erleidet ein Ritterheer gegen ein Bauernheer eine Niederlage, 1322 wird die letzte groe Ritter-schlacht, die bei Mhldorf, geschlagen, 1346 kommen bei Crecy schon Feuer-Waffen zur Anwendung.
Auch die Zeiten des ritterlichen Sngers sind vorber. In der Stadt bt der Zunftmeister die Kunst des Meistergesanges; wenn sich dabei die Dichtkunst nicht auf der Hhe erhlt, so drckt dagegen die bung der bildenden Knste den spteren Jahrhunderten den Stempel auf.
Die Prosa wird gepflegt vom Mnche, der in der Landessprache predigt, vom Stadtschreiber, der die Stadtchronik in der Landesmundart aufzeichnet.
Die hheren Stellen der Verwaltung gehen aus den Hnden der Ritterbrtigen oder Geistlichen in die des juristisch Gebildeten der. Der Stadtschreiber ist der erste juristisch gebildete Beamte; auch hier folgen die Fürsten den Stdten nach, bald haben auch ihre Rte in Bologna oder Padua beide Rechte studiert.
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Extrahierte Personennamen: Crecy
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
V. Vorbereitungen zur neuen Geschichte. 157
gen wurden unbrauchbar; es kamen andere Bewaffnungen auf; statt der vielen Reiterei errichtete man die Artillerie; auch die Verschanzungsknnst und das ganze Kriegsbauwesen veränderten sich. Der Krieg wurde eine Kuust, die beim Führer viele mathematische Kenntnisse erfordert, während die Heere mehr nur Maschinen gleichen. Freilich wurden die Schlachten mörderischer, indem Tausende in kurzer Zeit niedergestreckt wurden. Aber wer möchte sich die abscheulichen Zerfleischungen zurückwünschen, die vorher Statt fanden, da man mit gräßlicher Wildheit, wie grimmige Raubthiere einander anfiel?
Fast gleichzeitig war das Auskommen der stehenden Heere. Statt des alten Heerbanns waren später nur die Vasallen mit ihren Untergeordneten verbunden, aus Befehl des Oberherrn auszuziehen. In der Folge errichteten die Fürsten auch Soldmilizen, aus Schaaren von Miethlingen unter einem Hauptmanne, die sie während des Kriegs für Sold in Dienst nahmen und nachher wieder abdankten. Jetzt wollte man auch in Friedenszeiten stehende Milizen unterhalten und zum Kriege bilden. Den Anfang machte Papst Johann Xxii. (1324 —34). Später errichtete Murad 1. das Kriegskorps der Jauitschareu, die er aus den kräftigsten Jünglingen der besiegten Christen auslas und in Kaserneu zusammenwohnen ließ. Am meisten wirkte das Beispiel des Königs von Frankreich, Karl Vil., der um 1445, nach Beendigung des Kriegs mit England, zuerst eine stehende Reiterei, dann auch ein stehendes Fußvolk aufstellte. Jedes Kirchspiel mußte ihm einen erfahrenen Krieger aussuchen und bereit halten; und die Stände bewilligten hiefür eine allgemeine Kriegssteuer. Diesem Beispiel folgten bald alle Staaten. Damit wurde der Wildheit des Faustrechts und den Räubereieu gesteuert.
Die einflußreichste Erfiuduug ist die der Buchdrucker-kunst geworden. Bis dahin konnten Bücher nur durch Abschreiben vervielfältigt werden, weßhalb sie immer selten und kostbar waren. Nachdem man aber schon darauf
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Extrahierte Personennamen: Johann_Xxii Johann Karl_Vil. Karl
Extrahierte Ortsnamen: Kaserneu Frankreich England
4
Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519—1648.
wurden Pflanzen, die in der alten Welt heimisch waren, wie Kaffee, Reis, Zuckerrohr, Baumwolle, in Amerika angepflanzt. Derjenige Staat, der zunächst durch die Kolonien am meisten an Macht gewann, war Spanien; dessen Schatzkammern füllten sich, seitdem der amerikanische Bergbau emporgeblüht war, mit den Mengen von Gold und Silber, welche die Silberflotten herüberbrachten.
Umwandlung des Heer- und Staatswesens.
§ 4. Umwandlung des Heerwesens. Die Umwandlung des Heerwesens, welche in jenem Zeitalter vor sich ging, beruht vornehmlich auf dem Verfall des Rittertums. Die Ritterheere waren, wie so manche Schlacht bewiesen hatte, infolge der Schwere ihrer Rüstung und ihres Mangels an Beweglichkeit dem Fußvolk nicht mehr gewachsen. Dazu waren die ritterlichen Lehnsleute nicht zuverlässig, erfüllten ihre Lehnspflicht schlecht und waren von dem unbedingten Gehorsam, wie ihn der Fürst wünschte, weit entfernt.
Indessen war der Gebrauch des Geldes jetzt so allgemein geworden, die Art der Wirtschaft, die wir Geldwirtschaft nennen, hatte sich so verbreitet, daß die Landesherren, deren wichtigste Einnahmequelle früher ihr Besitz an Grund und Boden gewesen war, nunmehr daneben das Steuerwesen ausbilden konnten. Dadurch wurde es ihnen möglich. Söldner anzuwerben; und so kamen die Soldheere immer mehr auf, Heere von Die Lands-Landsknechten, die, mit langen Spießen, teilweise auch mächtigen, We- zweihändigen Schwertern, hier und da auch mit Hakenbüchsen bewaffnet, ins Feld zogen und in der Schlacht in dichtgeschlossenen, viereckigen Haufen fochten. Es waren todesmutige Gesellen, die sich zur Fahne zusammenschworen. Vor der Schlacht pflegten sie zu beten; sonst führten sie ein wildes Leben, stolzierten in prahlerischen Trachten einher und verschwendeten bei Becher und Würfelspiel, was sie erbeutet hatten. Aus Landsknechten bestanden die Heere bis zum dreißigjährigen Kriege; seitdem beginnt die Zeit der stehenden Heere.
Dar Schieß- Noch eine zweite Veränderung im Kriegswesen trat damals ein: der >utöer- zunehmende Gebrauch des Schießpulvers. Das Schießpulver war in China schon zur Zeit des Altertums bekannt gewesen; im Abendlande wurde es zuerst zu Anfang des vierzehnten Jahrhunderts zum Schleudern von Geschossen verwandt. Die Überlieferung schreibt seine Erfindung einem Mönche namens Berthold Schwarz zu. Aber zunächst führte der
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230
da ich mich glcklich schtzen werde, an der Spitze der mir anvertrauten Armeh Ewr. Kaiserlichen Magestet befehle und Wnsche zu erfllen.
Merry d. 22") Februar 1814. G. Blcher.
2- Quelle: Armeebefehl Friedrich Wilhelms Iii. an Blcher vom
25. Februar 1814.
Fundort: E. v. delomb: Blcher in Briefen aus den Feldzgen 18131815. Stuttgart 1876. . 107.
Bar sur Aube, d. 25. Febr. 1814.
Es ist jetzt beschlossen worden-), da die Armee des Fürsten Schwarzenberg fr die Fortsetzung des Feldzuges die Rolle bernehmen wird, welche der schleichen Armee beim Anfange der Operationen nach Ablauf des Waffenstillstandes in diesem Sommer vorgeschrieben war. Die Armee unter Ihrem Befehle hingegen wird die Offensive ergreifen und durch die Korps von Winzingerode, von Blow und Herzog von Weimar verstrkt werden.....
Der Ausgang dieses Feldzuges liegt von nun an zunchst in Ihrer Hand. Ich und mit mir die verbndeten Monarchen rechnen mit Zuversicht darauf, da Sic durch eine eben so krftige, als vorsichtige Leitung Ihrer Operationen das in Sie gesetzte Vertrauen rechtfertigen und bei der Entschlu-kraft, die Ihnen eigen ist, es nie aus dem Auge verlieren werden, da von der Sicherheit Ihrer Erfolge das Wohl aller Staaten abhngig wird.
133.
Der Sturz Napoleons.
1814/
1. Quelle: Vertrag zwischen Osterreich, Rußland und Preußen einerseits und Napoleon Bonaparte anderseits. 11. April 1814.
bersetzung aus dem Abdruck bei franzsischen Textes bei G. v. Meyer, Corpus Juris Conf. Germ.
3. Aufl. Franksurt a. M. 1858. 1. Teil. S. 215.
Art. I3). Der Kaiser Napoleon verzichtet fr sich, seine Nachfolger und Nachkommen sowie fr jedes Glied seiner Familie auf jedes Souvernitts- und Herrschaftsrecht sowohl auf das franzsische Reich und das Knigreich Italien als auch auf jedes andere Land.
Art. 2. Ihre Majestten der Kaiser Napoleon und die Kaiserin Maria Luise werden fr die Dauer ihres Lebens diese Titel und Eigenschaften behalten.
Die Mutter, die Brder, Schwestern, Neffen und Nichten des Kaisers werden gleichermaen, wo sie sich auch aushalten, den Titel von Prinzen seiner Familie behalten.
Art. 3. Die von Sr. Maj. dem Kaiser Napoleon als Aufenthaltsort angenommene Insel Elba wird fr die Dauer seines Lebens ein besonderes Frstentum bilden, das er in voller Souvernitt und vollem Eigentumsrecht besitzen wird.
*) Schreibfehler fr 23.
2) In einem in Bar sur Aube von den Monarchen abgehaltenen Kriegsrat. 8) Der vollstndige Vertrag umfat 21 Artikel.
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Extrahierte Personennamen: Merry Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Blow Napoleons Napoleon Meyer Napoleon Napoleon Maria_Luise Maria Napoleon
Autor: Rappaport, Bruno, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Geschlecht (WdK): Jungen
Ii. Der zweite punische Krieg 19
der Hlpen 30g; doch verlor er nicht allein Soldaten, sondern noch mehr Pferde und Zugtiere. Für den gan3en weg hatte er von Neukarthago aus 5 Monate gebraucht und 15 Tage für den Übergang über die Hlpen. So 30g er denn nun endlich entschlossenen Blutes in die Poebene ein, und 3war ins Land der Insubrer. von den Libyern hatte er noch 12 000 Fußsoldaten bei sich, von den Spaniern gegen 8000, an Heitern im gan3en nicht mehr als 6000. Diese Zahlen gibt er selbst auf der Säule am lacinischen Vorgebirge an, die Rufoeichnungen über die Stärke seines Heeres enthält.
hannibal, der nach dem Übergange über die Rhone mit ungefähr 38 000 Fußsoldaten und mehr als 8000 Reitern aufgebrochen war, verlor beim Übergang über die Hlpen von diesen Streitkräften etwa die Hälfte.
6. §zene aus einem Seegefecht des zweiten punischen Krieges.
Fragment der Schrift des Sofqlos 1 „Über die Taten des Fjannibal".
Rite Schiffe hatten hervorragend gekämpft, bei weitem am meisten aber die der Ihasfilioten, denn sie hatten 3uerst angefangen, und ihnen hatten die Römer den garten (Erfolg 3u verdanken. Doppelt groß aber wurde die Niederlage der Karthager dadurch, daß die Ittaffilioten deren eigentümliche Schlachttaktik wahrnahmen. Die Phöni3ier pflegen nämlich, wenn sie sich feinölichen Schiffen gegenüber aufgestellt haben, die ihre Spitzen ihnen entgegenrichten, daraus Ios3ufahren, als ob sie einen Rammstoß machen wollten, dann aber nicht geradeaus Den Stoß aus-3uführen, fonöern 3wischen ihnen hinöurch3ufahren, um3uroenöen und sich öann auf die Schiffe der Feinöe 3u werfen, währenö öiefe geraöe noch in schräger Richtung vor ihnen liegen . . . Die Trtafsilioten aber gaben Befehl, die voröeren Schiffe in einer Front dem Feinöe gegenüber auf-3uftellen, anöere Schiffe aber in wohlabgemessenen Rbstänöen als Reserve öahinter 3urück3ulassen, öamit öiefe, sobalö die erste Linie (die Feinöe) passierte, die feinölichen Schiffe im richtigen Moment, währenö öiefe sich (jener) noch 311 nähern suchten, angriffen, ohne sich vorher von ihrem Platze gerührt 3u haben.
7. Die Kriegführung des $abius Gunctator und die Treue der Bundesgenossen.
Polybios Iii 90.
Die Römer folgten Den Karthagern beftänöig in einem Rbstanöe von ein oöer 3wei Tagemärschen, aber sie waren nicht 00311 3u bringen, näher heraufkommen und sich mit dem Feinöe 311 schlagen. So mußte
1 Soft]los war der Lehrer und Kriegsgefährte fjannibals, seine Schriften bilden eine der Fjauptquellen des Polybios. Dieses einzig dastehende Fragment ist uns in einem ägyptischem Papyrus erhalten. Das Gefecht fand wohl 217 an der (Ebromünbung statt. Nach wilcken, Hermes 41, 106ff.
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Feldherren und Staatsmnner a. d. Zeit der Revolution u. d. Befreiungskriege. 85
wurde Blcher geschlagen. Darauf griff Napoleon den englischen Feld-Herrn Wellington zwischen Waterloo und Belle-Alliance^ an und htte wieder den Sieg errungen, wenn nicht Blcher in der entscheidendeit Stunde erschienen wre und ihm den Sieg entrissen htte. Das ge-schlagene franzsische Heer wurde bis Paris verfolgt und ihm keine Mg-lichkeit gelassen, sich wieder zu sammeln und noch einmal das Waffenglck zu versuchen. Napoleon wurde nach der Insel St. Helena verbannt, wo er am 5. Mai 1821 gestorben ist.1) Die Truppen der Verbndeten rckten zum zweitenmal in Paris ein. Ludwig Xviii. wurde wieder zurckgerufen und mit ihm der/.Pariser Friede geschlossen, nach welchem Frankreich auf die Grenzen und Gebiete beschrnkt wurde, die es im Jahre 1790 besessen hatte.
Ein gewaltiges Denkmal bezeichnet die Stelle, wo der korsische Er-oberer das Ende, seines Kriegsglcks fand/ -
Feldherren und Staatsmnner aus der Zeit der Revolution und der Befreiungskriege.
Minister Freiherr vom und zum Stein hatte sich durch seine er-folgreiche Arbeit an Preuens Wiedergeburt, besonders aber durch einen auf-gefangenen Privatbrief2) Napoleons Ha zugezogen. Gechtet und seiner Gter verlustig erklrt, floh er nach Rußland. Nach der Schlacht bei Leipzig kehrte er zurck, nahm am Einzge in Paris und am Wiener Kongresse teil und zog sich dann auf sein Gut Kappenberg in Westfalen zurck. Auf seine Veranlassung trat die Gesellschaft fr ltere deutsche Geschichtskunde zusammen, welche die Herausgabe der Monumenta Grermaniae historica, der groartigsten Quellensammlung der alten und mittelalterlichen deutschen Geschichte, in An-griff nahm. Vom Könige zum Landtagsmarschall fr Westfalen und zum Mitglied des preuischen Staatsrates ernannt, starb er zu.kappenberg im 74. Lebensjahre. Man nennt ihn des Guten Grundstein, des Bsen Eck-stein, der Deutschen Edelstein...
Steins Nachfolger, Fürst von Hardenberg, fhrte die von Stein begonnenen Verbesserungen durch. Auf dem Wiener Kongresse sorgte er, da Preußen an Gebiet und Bevlkerung mehr erhielt, als es abgetreten hatte. 1817 ernannte ihn der König zum Prsidenten des Staatsrates. Auf einer Reise nach Italien starb er zu Genua 1822 im Alter von 72 Jahren.
Der volkstmlichste von den Feldherren der Befreiungskriege war der Feldmarfchall Fürst Gebhard Lebrecht von Blcher.^-Jn Rostock geboren, trat er zuerst in schwedische Kriegsdienste, wurde von preuischen Husaren gesangen und veranlat, in die preuische Armee zu treten. Whrend des siebenjhrigen Krieges zeichnete er sich als Rittmeister in der Schlacht bei Freiberg aus. Wegen einer Zurcksetzung trat er aus der Armee aus und
1) ,;ym Jahre 1840 wurde feine Leiche nach Paris gebracht und im Invaliden-dorne hergesetzt.
2) Vgl. Seite 77.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Helena Ludwig_Xviii Ludwig Napoleons Hardenberg Gebhard_Lebrecht_von_Blcher
Extrahierte Ortsnamen: Wellington Paris Paris Frankreich Napoleons Leipzig Paris Kappenberg Westfalen Westfalen Italien Genua Rostock Freiberg Paris
V
273
fr einen ehrlichen Krieger nicht schickten. Besonders eiferten die Ritter gegen die hllische Erfindung, wie sie dieselbe nannten. Denn was half ihnen jetzt all' ihre Kraft und Gewandtheit, was die trefflichsten Waffen und Rstungen, da ein Fingerdruck des Feigsten aus weiter Ferne sie dahinstrecken konnte. Sie legten Lanze und Schwert nieder, als gemeine Fuknechte mit Musketen und Kanonen sich ihnen entgegenstellten. Von nun an verrichteten Sldlinge, die deshalb auch den Namen Soldaten erhielten, den Waffendienst; und in den einzelnen Staaten bildeten sich ans diesen allmlig stehende Heere, zunchst in Frankreich, wo stehende Compagnieen, gens d'armes genannt, den Anfang dazu machten. Von nun an muten gegen diese Artillerie''*) festere Mauern, breitere Grben, haltbarere Auenwerke bei den zu verteidigenden Pltzen angebracht werden. Die Schlachten selbst waren im Ganzen weniger blutig und wurden mit weniger persnlicher Erbitterung gefhrt, als in frheren Zeiten, wo Mann auf Mann grimmig einhieb. Die Entscheidung der Schlacht hing jetzt nicht so sehr ab von der Anzahl der Streiter und ihrer Krperkraft, als von der Gewandtheit der Anfhrer. Die Kriegskunst wurde zu einer besonderen Wissenschaft, die viele Kenntni und Uebung erfordert. So durchgreifend wirkte die
setzten Zndhtchens, abgefeuert wird. Dieses sogenannte Percnssions-gewehr ist eine Erfindung des Englnders Forsythe vom Jahre 1807. Das jetzige Zndnadelgewehr" dagegen, welches besonders weit und sicher trgt und seine Ladung nicht mehr von oben, sondern unten in den Lauf eingelegt erhlt weshalb es auch wohl Hinlerladungsgewehr genannt wird ist eine deutsche Erfindung. Es wurde im Jahre 1845 von Dreysse (f im December 1867) in Smmerda (bei Erfurt) erfunden. Auch die neuen gezogenen Kanonen" eine Erfindung des Kaisers Napoleon Iii. bekommen ihre Ladung unten und schieen auerordentlich weit und sicher.
*) Vou dein lat.: ars tolendi (sc. globos) d. i. Kunst zu schieen (nmlich Kugeln).
Wclttr's Wettges. Ii. 25. ufl. 18
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TM Hauptwörter (200): [T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
271
Jedoch wurden jene neuen Kriegesmaschinen im Felde an-
fangs wenig gebraucht. Sie galten für heimtückische Waffen,
die sich für einen ehrlichen Krieger nicht schickten. Besonders
eiferten die Ritter gegen die höllische Erfindung, wie sie
dieselbe nannten. Denn was half ihnen jetzt all' ihre Kraft
und Gewandtheit, was die trefflichsten Waffen und Rüstungen,
da ein Fingerdruck des Feigsten aus weiter Ferne sie dahin-
strecken konnte! Sie legten Lanze und Schwert nieder, als ge-
meine Fnßknechte mit Musketen und Kanonen sich ihnen ent-
gegenstellten. Von nun an verrichteten Söldlinge, die deshalb
auch den Namen Soldaten erhielten, den Waffendienst; und in
den einzelnen Staaten bildeten sich aus diesen allmälig stehende
Heere, zunächst in Frankreich, wo stehende Compagnieen, Zeus
d’armes genannt, den Anfang dazu machten. Von nun an
mußten gegen diese „Artillerie"*) festere Mauern, breitere Grä-
den, haltbarere Außenwerke bei den zu vertheidigenden Plätzen
angebracht werden. Die Schlachten selbst waren im Ganzen
weniger blutig und wurden mit weniger persönlicher Erbitterung
geführt, als in früheren Zeiten, wo Mann auf Mann grimmig
einhieb. Die Entscheidung der Schlacht hing jetzt nicht so sehr
ab von der Anzahl der Streiter und ihrer Körperkraft, als von
der Gewandtheit der Anführer. Die Kriegcskunst wurde zu
einer besonderen Wissenschaft, die viele Kenntniß und Uebung
erfordert. So durchgreifend wirkte die Erfindung des Pulvers,
deren Urheber an nichts weniger, als an Krieg und Schlachten
gedacht hatte.**)
3. Erfindung der Buchdruckerkunst. — Unter allen
Erfindungen war diese die wichtigste und zugleich die schönste
*) Von dem lat.: ars tollendi (sc. globos) d- i- Kunst zu schießen
(näml. Kugeln).
**) Im Jahre 1846 wurde in Deutschland die Erfindung gemacht,
Baumwolle so zu bereiten, daß sie die Stelle des Schießpulvers vertreten
kann. Die hiemit angestellten Versuche haben sich seither ziemlich be-
währt; nur für den Kriegesdicnst ist die Schießbaumwolle noch nicht ge-
eignet gefunden.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Feuer sdjlofj genannt. Da aber das Rad schwer aufzuziehen war, erfanden die Franzosen das noch jetzt übliche Flintenschloß. Weil der dazu gebrauchte Feuerstein auf slavisch „Flis", im Englischen „Flint" hieß, so bekam das ganze Gewehr hiervon den Namen „Flinte". Um diese neue Waffe zugleich als Lanze gebrauchen zu können, wurde an der Mündung derselben em Seitengewehr angeschraubt, das von der Stadt Bayonne in Frankreich, wo diese neue Erfindung zuerst aufkam, den Namen Bayonnet erhielt, ^etzt bedient man sich nicht einmal mehr des Feuersteins, sondern erhält den Funken leichter und sicherer durch ein aufgesetztes Zündhütchen.
Anfangs wurden die neuenkriegsmaschinen weniger im Felde gebraucht, denn sie galten für heimtückische Waffen, die sich für einen ehrlichen Kriegsmann nicht schickten. Besonders eiferten die Ritter gegen die „höllische Erfindung", wie sie dieselbe nannten. Denn was half ihnen nun all' ihre Kraft und Gewandtheit, was die trefflichen Waffen und Rüstungen, da ein Fingerdruck des Feigsten aus weiter Ferne sie niederstrecken konnte! Als gemeine Fußknechte mit Musketen und Kanonen sich ihnen entgegenstellten, legten sie die Lanze und das Schwert nieder. Von nun an verrichteten Söldlinge (weil sie um Sold dienten, Soldaten genannt) den Waffendienst; es bildeten sich stehende Heere, zunächst in Frankreich, wo stehende Kompagnien, gens d armes, den Anfang machten, welche die Macht der Fürsten sehr verstärkten. Auch wurden nun die Schlachten mit weniger Erbitterung ausgekämpft, da jetzt nicht die Stärke der einzelnen Streiter, sondern die Gewandtheit des Anführers und die Schnelligkeit in den Bewegungen der Massen den Ausschlag gab. Der Krieg wurde zur Kunst, die Kriegsführung zu einer Wissenschaft.
5. Die Erfindung der Uhren.
Auch diese auf das Leben wie auf die Wissenschaft höchst einflußreiche Erfindung fällt in das Mittelalter und erhielt erst in der neueren Zeit ihre hohe Vollendung. Man lernte bald an dem Stande der Sonne unterscheiden, ob der Tag wenig oder viel vorgerückt sei, und nach dem verschiedenen Schatten, den die Sonne nach ihrem Stande auf der Erde hervorbringt, lernte man auch früh Sonnenuhren anfertigen. Aber diese waren eben nur im Sonnenschein brauchbar, für die Nacht hatte man gar keinen Maßstab. Um die Zeit in jedem Augenblicke bestimmen und unterscheiden zu können, dazu gehörte eine Maschine, die in gleichmäßig sortgehenber Bewegung blieb, und bei dieser Bewegung irgenb ein sichtbares ober hörbares Zeichen gab, wie viel Zeittheile verflossen seien. So kamen alte Völker, wie z. B. die Chinesen, sehr früh auf Wasseruhren. Die Chinesen bebienten sich dazu eines runden Gefäßes, das unten ein kleines, rundes Loch hatte, und leer in ein anderes mit Wasser gefülltes Gefäß gesetzt wurde. Wie nun das Wasser aus dem unteren Gefäß in das obere eindrang, sank letzteres nach und nach, und zeigte
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Extrahierte Ortsnamen: Bayonne Frankreich Frankreich